In der letzten Zeit mal den Fernseher angeschaltet? Robert Redweik schon. Und was er dort sah, gefiel ihm gar nicht: „Manchmal kann ich es nicht glauben: Was machen wir Menschen da? Paris, Nigeria, Ukraine. Die Unmenschlichkeit auf ihrer Spitze.“ Wenn der Fernseher ein Fenster zur Welt ist, waren die Aussichten in der letzten Zeit ziemlich trübe. Doch wer Robert Redweik kennt – und das tun seit seiner ehemaligen Band REDWEIK ziemlich viele – weiß: der Münchner sieht nicht nur die Wolkendecke, sondern er sieht immer auch die Möglichkeit von Sonnenschein dahinter.
Womit wir bei „Der Letzte macht das Licht aus“ wären, der ersten Solo-Single von Robert Redweik. In dem mit Erfolgsproduzent Wolfgang Stach (u. a. Jupiter Jones, Bosse) aufgenommenen Song beschäftigt sich der Sänger mit unserer aus den Angeln geratenen Welt – nachdenklich und kritisch, aber eben doch mit dem unbedingten Glauben an einen guten Ausgang. „Wir nehmen Pillen für Glück und Liebe / Und wir spalten das Atom / Wir führen ziemlich dumme Kriege / Keiner weiß genau warum“, sinniert Robert Redweik, um am Ende erleichtert festzustellen: „Wie gut, dass wir das endlich alle sehen / Diese Welt ist wunderschön.“
Und diese Erkenntnis ist belegt, und zwar von ganz oben: Im November 2014 kehrte der deutsche Astronaut Alexander Gerst von seiner ISS-Expedition zurück – und brachte neben komplexen wissenschaftlichen Befunden eine simple Beobachtung mit aus dem Weltraum. „Er sagte: ‚Könntet ihr doch ab und zu von oben sehen, wie schön diese Welt ist.’ Das war der Tag, an dem ich‚ Der Letzte macht das Licht aus’ geschrieben habe“, erinnert sich Robert Redweik, der vorschlägt: „Wir sollten uns alle mal öfter in den Arm nehmen. Dann würden sich vielleicht viele Dinge erledigen.“
Apropos „Dinge erledigen”: Mit seinen 31 Jahren kann Robert Redweik in dieser Hinsicht eine beachtliche Bilanz vorweisen. Neben seiner künstlerischen Laufbahn – die außer seiner eigenen Musik auch Songwriter-Tätigkeiten für bekannte deutsche Künstler umfasst, hat er Chemie und BWL studiert und in letzterem auch seinen Doktor gemacht. Darüber hinaus baute er das LMU Entrepreneurship Center in München mit auf, hat Dozenten-Aufträge an der Hochschule für Musik und Theater sowie der Ludwig-Maximilians- Universität München. Er überzeugte 2013 als Moderator der „The Voice of Germany“-Webshow „ Etage 7“.
Trotz alledem: Das Wichtigste ist für ihn die Musik – das war schon mit 8 Jahren so, als er Klassische Gitarre lernte und im Tölzer Knabenchor sang. Und das bleibt auch weiterhin so – nun, da er nach der (übrigensfür alle Beteiligten freundschaftlichen) Auflösung der Band REDWEIK solo weiter macht: „Die Musik ist gewissermaßen meine Heilung, das Schöne. Das, was mir Kraft gibt. Das will ich gern mit Menschen teilen.“
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